Bautzener niedergestochen - Afghane wegen versuchten Mordes verurteilt

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Er hatte auf einen blinden Bautzener eingestochen. Der 70-Jährige überlebte nur knapp . Der Messerstecher – ein 23-jähriger Afghane - wurde gestern vom Landgericht Görlitz wegen versuchten Mordes zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er  hatte die Tat gestanden und zugleich  beteuert, er sei nicht Herr seiner Sinne gewesen.   Er habe seinen Nachbarn bestrafen, ihn verletzen wollen, nicht aber töten. An Einzelheiten der Tat könne er sich aber nicht mehr erinnern. Der Afghane kam Ende 2015 nach Deutschland.

Der Bautzener  wollte dem Asylbewerber helfen, einen Aufenthaltstitel für Deutschland zu bekommen. Er besorgte ihm Arbeit bei einer Montagefirma in Bischofswerda. Ausgezahlt bekam  aber nur 50 Euro die Woche. Den Großteil seines Lohnes bekamen seine Gläubiger. Der Angeklagte hatte Schulden, u.a. bei seinem Vermieter,  der Krankenkasse und auch bei seinem blinden Nachbarn. Der Bautzener gab ihm Taschengeld, finanzierte einen Lehrgang und die Fahrschule. Das geliehene Geld wollte er zurück, betrachtete es als Darlehen.  

Das Gericht ging in seiner Urteilsbegründung über die Anklage hinaus. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Afghanen versuchten Totschlag  vorgeworfen.

Audio:

Reporter Knut-Michael Kunoth im Gespräch mit dem Opfer