Bayern bauen in Bautzen
Der Entwurf der Münchener Architekten „bogevischs buero“ für das „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ in Bautzen hat überzeugt. Der Beitrag ist als Wettbewerbssieger hervorgegangen. Der Komplex aus zwei Gebäuden am Lauengraben wird Sorbisches Institut und Sorbisches Museum beherbergen.
Die Jury lobte, dass die Arbeit das nicht denkmalgeschützte Gebäude berücksichtigt. Ein Anbau schließt die Lücke bis zur westlichen Grundstücksgrenze. Das Modell fügt sich nach Überzeugung der Juroren in das städtebauliche Ensemble ein, z.B. mit einem bogenförmigen Durchgang, einem typischen Motiv der Bautzener Altstadt. Zugleich wirke der Bau zeitgemäß.
Der zweite und dritte Preis ging an Architekten in Stuttgart und Leipzig. Die Entwürfe sind bis 3. Juli im Haus der Sorben zu sehen.Beworben hatten sich 108 Architekten - die meisten aus Deutschland. In einem Auswahlverfahren wurden 20 ermittelt. 18 reichten Beiträge ein.
Wie geht es weiter?
Jetzt können die Planungen beginnen. Sie werden voraussichtlich bis März nächsten Jahres abgeschlossen sein. Dann wird die Stiftung für das Sorbische Volk die Förderung beantragen. Sie hat 44,5 Millionen Euro in Aussicht. Wenn alles nach Plan läuft, kann im September 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Stiftungsdirektor Jan Budar rechnet mit der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts im Herbst 2027 und des zweiten Ende 2029. Dann werden Sorbisches Institut und Sorbisches Museum an einem Standort mitten in der Stadt präsent sein.
Bibliothek, Lesesaal, Magazinräume und Trachtendepot
Das Sorbische Museum auf Bautzener Ortenburg bekommt am neuen Standort am Lauenareal großzügige Ausstellungsflächen und ein angemessenes Textil- und Trachtendepot. Die Sammlung rückt zugleich stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Das Sorbische Institut wird mit Bibliothek, Lesesaal und Magazin untergebracht. „Damit werde Wissen und Bildung an einem markanten Ort in Bautzen konzentriert“, so die Direktorin des Sorbischen Instituts, Christina Boguszowa.
Mit dem „Sorbischen Wissensforum“ wird zugleich eine städtebauliche Lücke geschlossen.
