• Die Cottbuser Galeria Karstadt Kaufhof Filiale an der Karl-Liebknecht-Straße muss zum 30. Juni 2023 schließen.

Galeria Karstadt Kaufhof in Cottbus wird geschlossen

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In der Cottbuser Galeria Karstadt Kaufhof Filiale gehen am 30. Juni die Lichter aus. Der Standort am Blechen-CARRÉ ist eines von insgesamt 21 Häusern, die in der ersten Schließungswelle dichtgemacht werden. Darüber informierte heute der Konzern. Für die Standorte bestehe angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen keine positive Fortführungsperspektive mehr, heißt es.

Oberbürgermeister Tobias Schick bedauert die Entscheidung. Das Aus sei ein herber Schlag auch für die Innenstadt. Die Stadt werde alles unternehmen, was der Belebung des Standorts dienen kann, so der OB. Dabei seien auch das Blechen-CARRÉ und die gesamte Innenstadt zwischen Altmarkt, Sprem, Spreegalerie und Stadtpromenade im Blick. „Wir werden dort keine zweite Brache haben.“, verspricht Schick.

Insgesamt will Galeria Kaufhof bundesweit 52 Filialen nicht mehr weiterbetreiben. 31 weitere Kaufhäuser sollen zum 31. Januar 2024 geschlossen werden. Rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen sowie 300 in der Essener Konzernzentrale und Servicebetrieben seien betroffen. 77 Standorte und damit nach Konzernangaben rund 11 000 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Diese Filialen sollen in den nächsten drei Jahren modernisiert werden. Für sie gebe es eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.

Hintergrund der Schließungen ist das zweite Schutzschirm-Insolvenzverfahren, das Galeria Karstadt Kaufhof Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung hatte anstreben müssen. Als Grund für die bedrohliche Lage des Unternehmens nannte Konzernchef Miguel Müllenbach damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland.

Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht. (mit dpa)