- Auf den beiden Görlitzer Straßenbahnlinien rollen rund 40 Jahre alte tschechische Tatra-Bahnen. Sie sollen durch moderne Niederflur-Bahnen ersetzt werden.
Görlitz zeigt „Heiterblick“ rote Karte: keine Straßenbahnen aus Leipzig
Nach Zwickau hat nun auch Görlitz die Reißleine gezogen. Die neuen Straßenbahnen für die Neißestadt werden nicht in Leipzig gebaut. Die Verkehrsbetriebe sind vom Liefervertrag mit dem insolventen Hersteller „Heiterblick“ zurückgetreten. Schon geleistete Zahlungen würden zurückgefordert, sagte der Geschäftsführer der Görlitzer Verkehrsbetriebe, André Wendler, heute im Stadtrat. Dabei handelt es sich um An- und Sonderzahlungen von über 3,6 Millionen Euro. Gespräche zur Fortführung des Vertrages seien ergebnislos beendet worden.
Görlitz sucht nun nach einem neuen Straßenbahnproduzenten. Auf eine Ausschreibung gemeinsam mit Zwickau haben sich sechs potentielle Interessenten aus Europa gemeldet. Sie können bis Mitte Januar ihre Angebote abgeben. Spätestens 2028 sollen alle acht neuen Straßenbahnen in Görlitz sein, so Wendler.
Görlitz lässt sich seine acht neuen Straßenbahnen maßgeblich aus dem Strukturmittelfonds für die Lausitz finanzieren, den sogenannten Kohlemillionen. Sie werden mit rund 33 Millionen Euro zu 90 Prozent gefördert.
