Projektleiter Jörg Feldmann empfiehlt ein Konzept für eine saubere Stadt und mehr Kontrollen gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch im Stadtgebiet
Jeder zweite Hoyerswerdaer fühlt sich unsicher
Jeder zweite Hoyerswerdaer fühlt sich nachts unsicher in seinem Wohngebiet. Jeder Fünfte fürchtet, in Kürze Opfer einer Straftat zu werden. Das geht aus einer Sicherheitsanalyse hervor, die heute vorgestellt wurde. Jeder fünfte gab an, schon einmal Opfer einer Straftat geworden zu sein. Die meisten wurden bestohlen.
Rund 27 Prozent der Befragten äußerten sich unzufrieden über die Arbeit der Polizei. Sie wünschen sich, dass mehr gegen Drogen- und Alkoholmissbrauch im Stadtgebiet vorgegangen wird. Verstöße von Rad- und Autofahrern sollten konsequent geahndet werden.
Jeder Fünfte nimmt soziale Ungleichheit wahr
Gefragt wurde auch nach der Lebensqualität. Unangenehme Orte für die Befragten sind der Lipezker und Lausitzer Platz und der Schulhof des Foucault-Gymnasiums. Sie fühlen sich besonders von aggressiven Auto- und Radfahrern sowie Alkoholikern im Stadtbild gestört. Rund 82 Prozent nehmen eine soziale Ungleichheit wahr. 47 Prozent sehen ihre Lebensqualität durch die Corona-Pandemie geschmälert. Als Makel in der Stadt werden Hundekot, Vandalismus, Müll, Schmierereien und Bauruinen empfunden. Dagegen sind nur 8,3 mit ihrem Wohnort unzufrieden.
Konzept für eine saubere Stadt empfohlen
Fast jeder vierte Hoyerswerdaer meint, dass die Stadt in puncto Sicherheit und Lebensqualität noch nicht genügend tut. Die Befragten wünschen sich z.B. mehr Freizeit- und Kulturangebote und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Und: Die Kommunikation mit den Einwohner müsse verbessert werden. Die Verfasser der rund 300 Seiten umfassenden Sicherheitsanalyse empfehlen u.a. Konzepte für Verkehr und eine saubere Stadt, mehr Alkohol-, Drogen- und Tempokontrollen und eine verstärkte Arbeit des Präventionsrates.
Für die Analyse wurden 1.000 Hoyerswerdaer ausgewählt. Sie erhielten einen Katalog mit knapp 70 Fragen. Knapp 44 Prozent antworteten. Das zeige ein großes Interesse, so Projektleiter Jörg Feldmann. Sein Team hat auch Görlitzer befragt. Die Ergebnisse sollen in Kürze vorgestellt werden.
Audio:
Reporter Knut-Michael Kunoth