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Kreistag Bautzen fasst Fahnen-Beschluss

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Vor den kreiseigenen Schulen im Landkreis Bautzen wird dauerhaft geflaggt - im sorbischen Siedlungsgebiet mit der sorbischen, der Deutschland- und der Sachsenfahne und außerhalb mit der Bundes- und je nach Möglichkeit der Landesfahne. Das entschied am Abend der Kreistag. Die Flaggen sollen jedoch nur dort gehisst werden, wo schon Masten stehen. An den Landratsamtsstandorten in Bautzen und Kamenz wehen künftig Europa-, Bundes-, Landes- und Sorbenfahne.

Der Entscheidung war eine lebhafte  Diskussion vorausgegangen. CDU-Kreisrat und Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik mahnte, die Fahnen dürften nicht nur Symbolpolitik sein.  Zugleich freute er sich über den Platz der sorbischen Fahne im Beschluss. 

Gerhart Lemm, SPD, gab zu bedenken, dass sie Fahnen gestohlen oder beschädigt werden könnten, wenn sie dauerhaft hängen. Sie sollten doch lieber abends eingeholt und morgens wieder hochgezogen werden, wobei der Arbeitsaufwand groß wäre, wie der ehemalige Radeberger Bürgermeister vorrechnete.  

Die Fraktion Bündnis Links-Grün warnte, dass eine Dauerbeflaggung zur Abstumpfung führen könne, besondere Gedenktage fielen dann  „ im allgemeinen Fahnenrauschen“ nicht mehr auf.  

Karsten Vogt, CDU, OB von Bautzen und Ex-Schulleiter,  fand für seinen Vorschlag, es den Schulen zu überlassen, ob sie Flagge zeigen wollen, keine Mehrheit.

Die AfD unterstützte den Antrag des Landrates, sie erwirkte auch, dass nach Möglichkeit – wenn ein zweiter Mast vorhanden - neben der Deutschland- auch die Sachsenfahne vor Schulen im nichtsorbischen Gebiet aufgezogen wird . Dafür zog die Fraktion ihren eigenen Antrag zurück.

Zustimmung zum Flaggen-Antrag des Landrates kam auch von den Freien Wählern. Und der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz hofft nun, dass der Fahnen-Auftrag an einen Produzenten in seiner Stadt geht und nicht nach China. Rund 2.500 Euro würde das Flaggenpaket kosten, hat die Kreisverwaltung errechnet.