Landgericht Görlitz lässt Gleisbesetzer schwitzen
Gleisbesetzer muss schwitzen. Das Landgericht Görlitz hat den Umweltaktivisten zu 120 Arbeitsstunden in einem Tierheim verpflichtet. Dafür wird das Verfahren gegen den 28-jährigen Österreicher eingestellt. Der Mann hatte sich zu Pfingsten vergangenen Jahres gemeinsam mit anderen Umweltaktivisten an die Gleise der Vattenfallbahn gekettet und damit den Kohlenachschub für das Krafwerk Schwarze Pumpe unterbrochen.
Der damalige Betreiber Vattenfall musste die Kraftwerksleistung drosseln.Damit war die Fernwärmeversorgung von Spremberg und Hoyerswerda gefährdet. Das Amtsgericht Görlitz hatte den Gleisbesetzer zu einer Geldstrafe verurteilt. Den Richterspruch hob heute der Berufungsrichter auf – mit Verweis auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts.
Auch der Staatsanwalt stimmte der Einstellung des Verfahrens zu. Er riet dem Angeklagten: Machen Sie das aber nicht wieder! Suchen Sie sich stattdessen eine Arbeit und kaufen Sie sich von dem Lohn ein Elektroauto oder ein Windrad.
Audio:
Reporter Knut-Michael Kunoth