Mehr Funklöcher im Kreis Görlitz
Wer im Landkreis Görlitz unterwegs ist, stolpert weiterhin in viele Mobilfunklöcher. In den grenznahen Gebieten und an Bundesstraßen in dünnbesiedelten ländlichen Gegenden haben Handynutzer kein Netz. Besonders im nördlichen Landkreisteil und entlang der Neiße ist der Empfang schlecht.
In einigen Regionen geht auch der Notruf nicht. Das hat eine zweite Mobilfunkanlyse ergeben, die gestern im Kreistag Görlitz vorgestellt wurde. Ergebnisse auf wissenschaftlich fundierter BasisIm Herbst vergangenen Jahres wurden die Daten für die neue Mobilfunkkarte erfasst. Der Landkreis nutzte dafür eine sogenannte Feldstärkenmessung. Er wurde von der Firma "viridas GmbH" unterstützt. Das Unternehmen arbeitet eng mit der Fakultät für Elektrotechnik der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel zusammen. In die erste Untersuchung vor mehr als fünf Jahren flossen nur die Ergebnisse einer Bürgerbefragung ein. Diesmal wurden auch wieder Einwohner befragt. Kreisentwickler Holger Freymann: "In Görlitz und Zittau konnten wir zwar einige Verbesserungen feststellen. Aber alles in allem sind die Funklöcher vor allem im ländlichen Raum noch da. Die Zahl hat sich erhöht".Wie schneiden die drei Netzanbieter ab?Die Deutsche Telekom habe die vergleichsweise beste Netzabdeckung, heißt es im Abschlussbericht zur zweiten Mobilfunkanalyse im Kreis Görlitz. "Trotzdem decken sich die Ergebnisse nicht mit der Eigendarstellung des Unternehmens, in der es für den Landkreis eine nahezu 100-prozentige Netzverfügbarkeit aufweist. Seit der letzten Erhebung sind verschiedene Verbesserungen zu beobachten, allerdings ist besonders für den nördlichen Landkreis auch eine Verschlechterung der Empfangssituation zu verzeichnen".Vodafone folgt an zweiter Stelle im Bericht. "Im Unterschied zur Telekom lassen sich hier insgesamt großräumigere Defizitbereiche identifizieren, insbesondere in den Grenzregionen", heißt es in der Zusammenfassung. Hervorgehoben wird ein besseres Netz im zentralen Landkreis. Defizite werden im nördlichen Teil konstatiert. Die Telefónica habe die im Vergleich schlechteste Netzabdeckung. "In Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte ist die Netzabdeckung als gut einzustufen, besonders in Görlitz. Eine Vielzahl kleiner und mittelgroßer Defizitgebiete zeugen aber von vielen instabilen Überlappungsräumen in vielen Bereichen mit unzureichendem Empfang in den ländlichen Räumen. Besonders in den Grenzregionen und im nördlichen Kreisgebiet hat sich die Lage sogar verschlechtert".Netzanbieter an einen TischLandrat Bernd Lange will sich nun mit den Netzbetreibern wieder an einen Tisch setzen und nach Lösungen suchen. Dabei sollen die Funkloch-Gemeinden eingebunden werden. Sie müssten mitziehen, so vor allem bei der Genehmigung von neuen Masten. Außerdem müsste es möglich sein, dass bestehende Funkmasten von mehreren Netzbetreibern genutzt werden können. "Es macht keinen Sinn, wenn drei Masten im Abstand von 20 Metern stehen", so Lange. Der Landrat hofft, dass es in drei Jahren in seinem Landkreis kaum noch Funklöcher gibt. Bis dahin rät Kreisentwickler Freymann: "Augen auf bei der Anbieterwahl". Er verweist auf die Internetseite
www.Feldkarte.de.  Dort finden Sie detaillierte Angaben, welches Funksignal  am stärksten im jeweiligen Gebiet anliegt.Link zum Abschlussbericht:
http://mobilfunk.landkreis.gr/
