Der Angeklagte mit seinem Verteidiger Michael Denkhoff (r.) und dem Übersetzer (l.)
Prozess gegen Syrer in Görlitz "Ich kenne die Gesetze in Deutschland nicht"
Er soll rund 60 Straftaten begangen haben – ein Syrer muss sich seit gestern in Görlitz vor Gericht verantworten. Die Tatvorwürfe reichen von Körperverletzung und Bedrohung über Hausfriedensbruch, Drogenbesitz und Sachbeschädigung bis hin zur Störung der Totenruhe. Einige Taten gab der 36-Jährige zu, viele stritt er ab, an andere konnte er sich nicht erinnern.
Polizisten hatten bei ihm ein Fahrrad sichergestellt, weil er dafür keinen Eigentumsnachweis vorzeigen konnte. Daraufhin wollte er ein Neues. Er klaute ein Rad im Polizeirevier Görlitz. Das gab er zu. Danach stieg er bei der Görlitzer Berufsfeuerwehr ein. Daran konnte er sich nicht mehr erinnern. Sechs Silberlöffel in einer Schatulle hatten ihm gefallen. Er habe sie mitgenommen, aber nicht gestohlen, verteidigte sich der Vater von sechs Kindern. Seine Ehefrau habe er nicht geschlagen.
Als ihn der Richter fragte, weshalb der das Verbot, seine Wohnung in Görlitz zu betreten, ignoriert habe, antwortete der Angeklagte, dass er nur seine Sachen holen wollte. Er habe sie gebraucht. Und zu seinem Schutz erklärte der Syrer: "Ich kenne die Gesetze in Deutschland nicht".
Der Prozess wird fortgesetzt.