- Peggy Haase frisiert auch Kinder
- Der rollende Salon hat nur einen Frisierplatz, der Beifahrersitz ist zum Wartebereich umfunktioniert
- Ein Camper Van wurde zum Friseursalon auf vier Rädern umgebaut, mit dem Peggy Haase durchs Land fährt
Das ist Sachsens erster rollender Friseursalon
Friseure und Friseurinnen, die mit Schere, Rundbürste und Fön ins Krankenhaus oder Altenheim kommen, gibt es schon. Doch Peggy Haase hat ihren Job noch mobiler aufgestellt: Sie betreibt Sachsens erste Haarbox – einen Salon auf Rädern!
Dafür ließ sich die gebürtige Heidenauerin für eine fast sechsstellige Summe einen VW Crafter mit Superhochdach zum Friseursalon umbauen. Mit allem, was dazu gehört. Also ein Frisierplatz, Waschbecken, großer Spiegel. Der Beifahrersitz wird Richtung Innenraum gedreht und fungiert so als Warte-Bereich für den nächsten Kunden.
„Ich habe mir das Fahrzeug ganz nach meinen Wünschen umbauen lassen, einen Prototyp dafür gab es nicht. Meine Maßgabe war: Ich will auf keine Leistung verzichten, die ich nicht auch im Salon anbieten würde. Und meine Kunden sollen sich wie in einem Salon fühlen“, erklärt Peggy Haase.
Alle technischen Details wurden schick hinter weißen Kunststoffwänden verpackt, nichts erinnert an ein Auto, wenn man beim Friseur sitzt: 250 l Wassertanks befinden sich über der Hinterachse, ein 25-Liter-Boiler sorgt für warmes Wasser zum Haarewaschen, der Stromanschluss wurde vom Campingmodus auf 220 V aufgestockt, so dass auch Fön und Glätteisen funktionieren. Und das Licht im Salon kommt von drei Solarpaneelen auf dem Autodach.
Zurzeit steht die Friseurmeisterin in ihrer neuen Wahlheimat Gohrisch (Sächsische Schweiz) auf dem Dorfplatz. „Es wird gut angenommen. Erst hab ich mich gewundert, warum die Leute beim Frisieren nach und nach stiller wurden. Aber dann hab ich gemerkt, sie entspannen einfach. Die Tür steht auf, man hört die Vögel zwitschern, blickt ins Grüne. Das ist auch für mich gelebte Work-life-Balance“, so Haase.
Die Idee zum Auto kam ihr mit Corona in Stuttgart. Dort betrieb sie seit den Neunziger Jahren einen Salon, wollte aber zurück in die Heimat. „Ich bin anfangs zwischen Stuttgart und Dresden gependelt, weil ich dort meine Stammkundschaft hatte. In Sachsen habe ich 2020 einen Salon übernommen. Corona, der Ukraine-Krieg und die Kostenexplosionen, die danach kamen, haben mich neu denken lassen. Ich wollte den Spagat nicht mehr und die Mietkosten im Salon waren für mich eine Belastung. Es sollte alles minimalistischer sein“, erinnert sich Peggy zurück.
Sie gab ihren Salon in Stuttgart auf, zog ganz zurück nach Sachsen. Zwar trifft man sie auch noch im Friseur-Salon am Dresdner Pohlandplatz. Aber perspektivisch will sie „nur noch mit der Haarbox unterwegs sein“. Und dafür erweitert sie ihren Radius.
„Ich biete meinen rollenden Salon bei Firmen oder auch Kurkliniken an, die darin einen Mehrwert für ihre Mitarbeiter sehen. Ich brauche dafür nur einen Tagesstellplatz auf dem Firmengelände oder auf einem Privatgrundstück und bin zeitlich flexibel“, erklärt sie.
Ein klassischer Herrenhaarschnitt (waschen, schneiden, stylen) kostet in der Haarbox 38 Euro, der Damenhaarschnitt ab 65 Euro.Termine gibts online unter www.die-haarbox.de


