So hat die Lausitz gewählt
Die AfD ist klarer Wahlsieger in der Lausitz. Sie schnitt im Kreis Görlitz mit 46,7 Prozent bei den Zweitstimmen ab und mit 48,9 Prozent bei den Erststimmen und im Kreis Bautzen mit 46 Prozent und bei den Erststimmen mit 48,3 Prozent..
Mit deutlichem Abstand folgt die CDU. Für die Union stimmten 19,8 Prozent im Kreis Görlitz und 20 Prozent im Kreis Bautzen (Zweitstimmen). Auf Platz drei kommt das Bündnis Sahra Wagenknecht in beiden Landkreis mit 9 bzw. 9,1 Prozent (Zweitstimmen)– dicht gefolgt von der Linke (GR: 7,7 Prozent, BZ: 7,8 Prozent, dahinter die SPD (GR: 6,4 Prozent, BZ: 6,5 Prozent). Unter fünf Prozent die anderen, wie z.B. Grüne.
Die FDP schaffte im Landkreis Bautzen bei den Erststimmen fünf Prozent.
AfD-Bundesvorsitzender Tino Chrupalla hat mit großem Vorsprung die meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis in Görlitz geholt. Auch nach dem neuen Wahlrecht dürfte er damit die besten Chancen für einen Wiedereinzug ins Parlament haben. Auf den 49-Jährigen entfielen 48,9 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis 156. Der Zweitplatzierte - CDU-Kandidat Florian Oest - kam auf 24,2 Prozent. Alle anderen Bewerber landeten weit abgeschlagen mit Werten von weniger als sieben Prozent.
Zwei AfD-Politiker werden den Landkreis Bautzen im neuen Bundestag vertreten. Dazu gehört Karsten Hilse. Er erhielt 48,3 Prozent der Simmen. Mit Blick auf die Minderheitsregierung in Sachsen sagte AfD-Kreischef Frank Peschel: Es gebe für sie keine Legitimation. Der Souverän fordere einen Politikwechsel. Die „Brandmauerpolitik“ von Ministerpräsident Kretschmer sei mit dem Bundestagsergebnis für die AfD in Sachsen endgültig gescheitert.
In drei sorbischen Gemeinden hat die CDU die meisten Stimmen bekommen: in Panschwitz-Kuckau, Crostwitz und Ralbitz-Rosenthal. Sie verwies dort die AfD auf Platz zwei.
AfD-Direktkandidat Lars Schieske hat Wahlkreis in Cottbus gewonnen. Der frühere Landtagsabgeordnete bekam 42 Prozent der Erststimmen. Er setzte sich gegen die SPD-Bundestagsabgeordnete Maja Wallstein (23,3 Prozent) durch, die dort vor vier Jahren das Direktmandat geholt hatte.
Sachsens Ministerpräsident und CDU-Politiker Michael Kretschmer sieht eine gute Basis für Verhandlungen über eine neue unionsgeführte Bundesregierung. Es laufe auf CDU, CSU und SPD hinaus, sagte er in Berlin. Dort trafen sich die CDU-Spitzengremien. Union und SPD seien Parteien, die in der Geschichte der Bundesrepublik auch große Krisen gemeistert hätten. Das Wichtigste sei, dass man auf Augenhöhe in ein Gespräch komme und sich gegenseitig nicht überfordere. Die Union war bei der Bundestagswahl klar stärkste Kraft geworden, ist aber auf einen Koalitionspartner angewiesen.
Gewinner und Verlierer der Bundestagswahl in der brandenburgischen Lausitz. Die AfD hat in Jämlitz-Klein Düben an der Grenze zum Landkreis Görlitz 69,2 Prozent der Zweitstimmen erhalten und damit das höchste Ergebnis in einer Gemeinde in der Lausitz. Desaster für die SPD. Die Sozialdemokraten schnitten in Hirschfeld im Elbe-Elster-Kreis besonders schlecht ab. Die Partei kam dort auf vier Prozent. In der brandenburgischen Lausitz konnte sich kein einziger CDU-Direktkandidat durchsetzen. In der Gemeinde Jämlitz-Klein Düben erhielt die Union nur 6,9 Prozent. Trauma für die Grünen: In Jämlitz-Kleindüben im Spree-Neiße Kreis und in Schilda im Elbe-Elster-Kreis hieß es für sie „null Prozent“. In Drehnow (Landkreis Spree-Neiße) fuhr die Linke mit 3 Prozent mit Blick auf die Gemeinden ihr schlechtestes Ergebnis ein.