Symbolbild.
Versuchter Mord an Schülerin in Annaberg vor Gericht
Wegen versuchten Mordes muss sich seit Freitag ein 32-Jähriger vor dem Landgericht Chemnitz verantworten. Der Mann soll im Juni in Annaberg-Buchholz eine 15-jährige Schülerin fast umgebracht haben.
Vor Gericht schilderte der Mann die Tat: Er habe das Mädchen im Keller versucht zu küssen, als sie sich wehrte, habe er ein Messer gezückt und ihm in Hals und Brust gestochen.
Laut Anklage hat er zudem mehrfach gegen den Kopf der 15-Jährigen getreten und erst von ihr abgelassen, als sie sich tot stellte.
Dann habe er den Kellerraum abgeschlossen und die Jugendliche ihrem Schicksal überlassen. Trotz lebensbedrohlicher Verletzungen habe sie die Tür einschlagen und sich ins Treppenhaus schleppen können. Dort wurde sie schließlich gefunden.
Laut Staatsanwaltschaft hat sie nur durch schnelle ärztliche Hilfe überlebt. Sie war den Angaben per Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Chemnitz gebracht und noch in der Nacht notoperiert worden.
Anschließend lag die Schülerin mehrere Tage im künstlichen Koma. Nach Angaben ihrer Mutter wurden bei dem Angriff unter anderem der Kehlkopf zertrümmert und die Stimmbänder zertrennt.
Der Angeklagte sitzt in Untersuchungshaft, zum Prozessauftakt sagte er außerdem, er habe der Schülerin zunächst nur Angst machen wollen, damit sie ihren Eltern nichts von seinem versuchten Kuss erzähle. Es sei nicht sein Ziel gewesen, ihr zu schaden. Doch dann habe er einen Aussetzer gehabt. Erst als sie am Boden lag, sei ihm klar geworden, was er gemacht habe.
Sein Anwalt äußerte sich überzeugt, dass die Beweisaufnahme nicht den Tatbestand des versuchten Mordes, sondern der gefährlicher Körperverletzung ergeben werde. Für den Prozess sind zunächst drei weitere Verhandlungstage bis zum 8. Februar geplant.