Weitere Geständnisse im Dresdner Juwelenprozess

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Im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden haben zwei weitere Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Ein 26-Jähriger gab am Freitag zu, an dem Einbruch beteiligt gewesen zu sein. Er habe auch die Mauer überstiegen, dann aber vor dem Fenster gewartet und Schmiere gestanden.

Ein 23-Jähriger Mitangeklagter gestand, unter anderem die Äxte besorgt zu haben, mit denen die Scheiben der Vitrine zertrümmert wurden. In Dresden selbst war er nach eigener Aussage nicht dabei. Auch mit der Planung der Tat habe er nichts zu tun gehabt.

Am Dienstag hatten drei Verwandte der beiden zugegeben, an der Vorbereitung und dem Coup im November 2019 selbst beteiligt gewesen zu sein, der auch international Schlagzeilen machte. Die Bereitschaft dazu resultiert aus einer zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht geschlossenen Verständigung, nachdem der Großteil der Beute des Einbruchs zurückgegeben worden war.

Der Prozess dauert unterdessen nun doch länger als bisher angenommen. Die Verteidiger der geständigen Angeklagten wollen die in dem Deal zwischen Gericht, Verteidigung und Staatsanwaltschaft enthaltene Befragung überraschend schriftlich. Das Gericht sah sich auf die Schnelle nicht in der Lage, einen solchen Frage-Katalog vorzulegen, damit die Verteidiger diesen mit ihren Mandanten besprechen. Die Kammer plant nun weitere Verhandlungstage im Februar.

Der Kunstdiebstahl in Sachsens Schatzkammermuseum am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Laut Anklage erbeuteten die Täter 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von mehr als 113 Millionen Euro und hinterließen mehr als eine Million Euro Sachschaden - sie steckten einen Stromverteiler in der Altstadt in Brand und in der Tiefgarage eines Wohnhauses ihr Fluchtauto.

Die 23- bis 29-Jährigen müssen sich seit knapp einem Jahr wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung verantworten. Die Mitglieder des arabischstämmigen Berliner Remmo-Clans sind Brüder und Cousins. (mit dpa)