- Knöllchen bekommen, aber vergessen zu bezahlen - Petra S. (Name geändert) wollte am vergangenen Freitag mit den Kindern zum Baden am Berzdorfer See. Aber daraus wurde nichts. Foto: kmk
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Wenn der Reifenkuckuck in Görlitz zischt
Säumige Gebühren- und Knöllchenzahler haben in Görlitz nichts zu lachen. Wenn die Stadt ihr Geld nicht bekommt, die Säumigen sich partout nicht melden, werden ihre Konten gepfändet oder – was richtig wehtun kann – Ventilwächter eingesetzt.
Ende vergangener Woche wurde einer Görlitzerin der Reifenkuckuck ans Auto geklemmt. Sie hatte ein Parkknöllchen – 25 Euro – nicht bezahlt. „Einfach vergessen. Nicht daran gedacht.“ In ihrem Briefkasten lag Post von der Stadtverwaltung mit der Mitteilung, dass ihr Auto gepfändet sei. „Sie hatten mich nicht angetroffen. Ich war auf Arbeit“, so Petra S. Wir haben ihren Namen geändert.
Die Stadt schickt grundsätzlich nur eine Mahnung. Dann kommt die Vollstreckungsvorankündigung. Wenn der Säumige auch dann nicht reagiert und auch nicht anzutreffen ist, kann der Ventilwächter angesetzt werden. Dann folgt eine weitere Frist. Danach wird das Fahrzeug abgeschleppt und in der Regel versteigert. Meist aber kommt es nicht so weit, werden z.B. Ratenzahlungen vereinbart. So setzte die Stadtverwaltung Görlitz den Ventilwächter erst zweimal in diesem Jahr ein. Ihn wieder loszuwerden, kostet 45 Euro plus die Zahlung der offenen Forderung.
Die Stadt hat acht Ventilwächter. Sie kann also mehrere Autos gleichzeitig blockieren. In diesem Jahr brauchte sie bislang aber nur zweimal dem Reifenkuckuck verteilen.

